Jedes Ende ist ein neuer Anfang oder warum ich das Rezept zerreiße

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Ein schöner Kalenderspruch, oder? Passt aber gerade gut. Ich habe einiges verändert in den letzten zwei Wochen; Energieräuber, Mangelgedanken und Glaubenssätze aussortiert. Weil: Ich kann Stress nicht mehr so gut ab.

Wer meinen aktuellen Text im Ohhh Mhhh Abo gelesen hat, weiß: Ich fülle jetzt erst mal meine Bedürfnisgläser. Reitstunden und Surfurlaub sind gebucht, außerdem besuche ich in diesem Jahr alle meine Freund*innen und feiere mindestens zwei dicke Partys. Eine davon ist meine Sause zum 45. Geburtstag mit 16 meiner Herzmenschen in einer über Pfingsten gemieteten Superbude (zeige ich euch noch).

Langsam geht’s wieder bergauf, was daran liegt, dass ich viel schlafe, jeden Tag Yoga mache, keinen Alkohol trinke und die Tage länger werden. In Krisen ist immer wieder die Rede von „loslassen“, doch seitdem ich das Buch „100 Essays, die dein Leben verändern werden“ von Brianna Wiest * lese, denke ich: Loslassen hat weniger mit spirituellen Cord Cutting Ritualen zu tun, sondern bedeutet zu akzeptieren, dass die Dinge so sind, wie sie sind. Das ist natürlich viel brutaler als weinen, leiden und stundenlang um sich selber kreisen (das tue ich auch), aber ein Pflaster muss man schnell abreißen, damit es einmal heftig wehtut und schnell wieder abklingt.

Akzeptanz ist also mein Wort der Stunde. Manche Dinge sind eben nicht für einen bestimmt. Man kann sich nur beim Leben für diese Erfahrung bedanken und schauen, welche Gefühle dahinterstecken. Meine Krise hat nichts mit den Menschen um mich herum zu tun, sondern 100% mit mir.

Ach ja, ich. Wer ist das eigentlich? Ich bin nach wie vor ziemlich lost. Nicht als Mutter, falls sich jetzt jemand um Baby Peng Sorgen macht. Beruflich stehe ich an einer Kreuzung mit schätzungsweise 36 möglichen Wegen. Ich bin mir auch nicht mehr sicher, dass ich mein Leben lang in Brandenburg bleibe. Ob ich für immer ein Haus mit diesem verf*ckten Riesen-Garten haben will. Ob ich es noch lange ertrage, dass der Rest meiner Familie sechs Stunden Zugfahrt entfernt ist. Früher konnte ich nicht weit weg genug sein, wollte immer nur ein paar Stunden bleiben und war dann schnell wieder weg. Jetzt habe ich Heimweh und fühle mich für meine Mutter verantwortlich, weil sie wieder alleine ist.

Meine neue Coachin hat mich in Hinblick auf meine Verwirrung beruhigt. Ich MUSS nicht immer den Durchblick oder alles im Griff haben und kann, so wie „Lyle – Mein Freund, das Krokodil“ (Filmtipp!) in der Küche singt, das Rezept zerreißen und meinen perfekten Plan durcheinanderbringen. Dann stehe ich vielleicht vor etwas Seltsamen und Neuen, das auf den ersten Blick hasenherzig und unsicher, meinen Tag auf den zweiten aber wild und wunderbar macht. Und das ist (m)ein neuer Anfang.

Cardigan: Massimo Dutti, Jeans: Agolde

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